Deckenventilatoren und RE2020: Löcher im Schläger?

Deckenventilatoren und RE2020: Löcher im Schläger?

PFür Ventilatoren ist die RE2020, die neue Umweltvorschrift für neue Gebäude, ein großer Schritt nach vorn.[1] Deckenventilatoren werden nun als solide Säulen des Sommerkomforts anerkannt. Dennoch werden in den Vorschriften wichtige Vorteile von Deckenventilatoren im Zusammenhang mit dem thermischen Komfort oder dem Energieverbrauch übersehen.

Welche dieser nützlichen Auswirkungen müssen noch in den RE2020 aufgenommen werden?

[1] Siehe vorheriger Artikel

Nächtliche Überlüftung: keine Kopplung mit Deckenventilatoren vorgesehen

Dieses Versäumnis ist bedauerlich. Die Wirksamkeit der nächtlichen Überlüftung für den Sommerkomfort ist weitgehend erwiesen; sie wird übrigens in den Regulierungstexten berücksichtigt.

Es gibt zwei Lösungen, die eine nächtliche Überlüftung ermöglichen:

1. Ausrüstungen, die das automatische Öffnen der Fensteröffnungen (natürliche Überlüftung) vorsehen, z. B. mithilfe von Zylindern oder Servomotoren. Natürlich muss auch das Management von Einbruchsrisiken, starken Winden oder eindringendem Regen integriert werden.
2. mechanische Systeme zur nächtlichen Überlüftung[2]

Im ersten Fall sind Ventilatoren relevant, wenn es keinen Wind gibt.

Im zweiten Fall betragen die Luftumwälzungsraten [3]selten mehr als 6 Vol/h. Deckenventilatoren bringen jedoch in der Regel eine Rate von mehr als 70 Volt pro Stunde mit sich.

Die Kopplung von Ventilatoren und Nachtlüftung führt dazu, dass ein Raum schneller gekühlt wird, was sich positiv auf den Sommerkomfort auswirkt und einen sehr geringen Energieverbrauch mit sich bringt. Es wäre langfristig wünschenswert, dass diese vorteilhafte Kombination integriert wird.

[2] Kontrollierte mechanische Belüftung – ein- oder zweiflutig, zentrale Luftaufbereitungsanlagen…Hybridsysteme zwischen natürlicher und mechanischer Belüftung können ebenfalls eingesetzt werden.

[3] Stündliche Umwälzrate: Wie oft das Luftvolumen eines Raumes pro Stunde ausgetauscht wird.

Der Winterkomfort wird in der RE2020 nicht behandelt.

Im Winter können die Temperaturen in Räumen mit Holzöfen an manchen Stellen sehr schnell ansteigen. Deckenventilatoren können jedoch den Komfort verbessern, indem sie die Raumluft bei niedriger Geschwindigkeit homogenisieren. Mit der RE2020 macht der Sommerkomfort einen großen Schritt nach vorne, aber der Winterkomfort muss noch aufgebaut werden.

Die Energiegewinne von Ventilatoren in klimatisierten Gebäuden werden vergessen

Der Gesetzestext sieht vor, dass Deckenventilatoren nur in Gebäuden, die auf eine Klimaanlage verzichten können, zum Sommerkomfort beitragen. In Gebäuden mit Klimaanlagen könnten Deckenventilatoren jedoch zwei positive Effekte haben.

Zunächst einmal könnte die Dauer der Kühlsaison verkürzt werden. Da der Sommerkomfort ohne Klimaanlage länger erhalten bleibt, sollte die Klimaanlage nur in der heißesten Zeit eingeschaltet werden. Zweitens ermöglicht die mit der höheren Luftgeschwindigkeit verbundene Verbesserung des thermischen Komforts (bis zu 4°C Gewinn bei der gefühlten Temperatur) eine Erhöhung des Sollwerts für die Klimaanlage.

Das Diagramm unten zeigt tatsächlich den erheblichen Gewinn an Behaglichkeit, der mit der Erhöhung der Luftgeschwindigkeit verbunden ist, die durch die Deckenventilatoren bewirkt wird.

Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass die Luftfeuchtigkeit in RE2020 nicht in die Parameter des Sommerkomforts einbezogen wird.

Givoni-Diagramm, Tribu Energie

Durch die Verkürzung der Klimasaison einerseits und die Erhöhung des Klimasollwerts andererseits lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Eine US-amerikanische Studie spricht von einer Einsparung beim Energieverbrauch von 7 bis 10 % pro Grad Sollwert.

So kann man beispielsweise durch die Erhöhung des Klimasollwerts von 24 auf 28°C den Energieverbrauch um 30 bis 40% senken, während der Komfort für den Nutzer auf höchstem Niveau gehalten wird.

Die positiven Auswirkungen der Winterentstraffung auf den Energieverbrauch sind nicht in die RE2020 aufgenommen worden.

Dn einem Raum ist warme Luft weniger dicht als kalte Luft: Warme Luft steigt nach oben und kalte Luft bleibt auf Bodenhöhe stehen. Die Temperaturschwankungen können bis zu 1 °C pro Meter Höhe betragen. Dies ist das Phänomen der Schichtung.

Durch die Destratifizierung wird die Temperatur zwischen dem oberen und dem unteren Teil des Raumes ausgeglichen.

Illustration des Destratifikationsphänomens – Exhale Fans

Es ist erwiesen, dass bei hohen Gebäuden in Dienstleistungs- und Industriebetrieben durch die Straffung während der Heizperiode erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden können.

Dies wird übrigens durch zwei Energiesparzertifikate festgestellt, eines für die Industrie, das andere für den Dienstleistungssektor.

EDF (französischer Stromversorger) hat ebenfalls eine Studie veröffentlicht, die eine Einsparung von bis zu 30 % beim Energieverbrauch im Winter bestätigt.

Ein solches Schema funktioniert auch in Einfamilienhäusern, insbesondere bei Kathedraldecken. Die Wärme wird nämlich im ganzen Raum gleichmäßig verteilt, anstatt sich hauptsächlich an der Decke zu konzentrieren.

RE2020: Noch eine Anstrengung

Ein Teil des Weges wurde bereits bei den Deckenventilatoren zurückgelegt. Natürlich muss noch mehr getan werden. Denn die allgemeine Verbreitung von Ventilatoren trägt dazu bei, den Einsatz von Klimaanlagen einzuschränken. Die Auswirkungen sind vielfältig: Komfort in Gebäuden, Begrenzung der städtischen Hitzeinseln in den Städten, Verringerung der Treibhausgasemissionen, starke Senkung des Energieverbrauchs.

Kurz gesagt, ich würde mich über eine Prämie für “Luftverbesserer/Ventilatoren” freuen, so wie es bereits eine Prämie für Elektrofahrräder gibt!

Möchten Sie Ihr Wissen vervollständigen? In unserer vorherigen Veröffentlichung beschreiben wir, was in RE2020 für Ventilatoren enthalten ist.