Deckenventilatoren und Sommerkomfort: Die Rückkehr der Gnade (RE2020)
Die französischen Überseegebiete sind ein Reichtum.
Das stellen zweifellos die zahlreichen Akteure, Planungsbüros, Architekten, Installateure und Bauherren fest, die seit einigen Jahren Deckenventilatoren an so unterschiedlichen Orten wie der Mediathek Montaigne in Frontignan, den Büros von Air Liquide, Kindertagesstätten in Lyon oder in Okzitanien, Schulen in Grenoble, Marseille, Orange, Toulouse, … Rathäusern und zahlreichen städtischen Gebäuden oder Restaurants wie dem Réciproque in Paris wieder zu Ehren gebracht haben …
Denn eher aus unseren ultramarinen Gebieten als aus Asien, wo Deckenventilatoren seit vielen Jahren ein kulturelles Element sind, haben Deckenventilatoren wieder das Mutterland erobert.
Mediathek Montaigne in Frontignan, ausgestattet mit Luftumwälzern – Quelle: Tautem Architecture, Fotograf Luc Boegly
Ilet du Centre: Innovation auf allen Ebenen
Wir schreiben das Jahr 2005 und befinden uns in Saint-Pierre de La Réunion.
Ein neuartiges Gebäude wurde gerade eingeweiht. Es handelt sich um eine gemischte Fläche aus Büros und Wohnungen, die von ihren Planern den Namen « Ilet du Centre ».
Dieser Ort befindet sich an einem der heißesten Orte der Stadt, und wir befinden uns mitten im Südsommer. Wenn man durch die Tür des von Antoine Perrau und Michel Reynaud entworfenen Büros tritt, stellt man ein seltsames Phänomen fest: Drinnen ist es deutlich wärmer als draußen. Von einer Klimaanlage ist jedoch keine Spur zu sehen.
Tatsächlich wurde eine Reihe von guten bioklimatischen Praktiken vertont:
- Deckenventilatoren, die dieses angenehme Gefühl der Frische vermitteln,
- Durchgangslüftung mit Fensterrahmen aus drehbaren Glaslamellen oder Lamellen (die berühmten “Nacos”),
- große Dachüberstände (natürlich mit Photovoltaik), die Fassaden, die dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind, beschatten,
- äußerer Vorhang aus Pflanzen (“Wärmepuffer”), die auf natürliche Weise durch Verdunstung und Transpiration kühlen,
- Sammeln von Regenwasser, das direkt in den Garten zurückgeleitet wird,
- Auf der IT-Ebene werden alle Zentraleinheiten in einem eigenen Raum außerhalb des Arbeitsbereichs zusammengefasst und über ultraschnelle Kabelverbindungen mit jedem Arbeitsplatz (Bildschirm-Tastatur-Maus) verbunden, um eine hardwarebedingte Überhitzung zu vermeiden.
Das Ergebnis ist beeindruckend, und es wird gezeigt, dass man auch ohne Klimaanlage in tropischen Umgebungen arbeiten kann.
Die Universität von La Réunion ist führend bei Deckenventilatoren
Zur gleichen Zeit zeigte François Garde, Universitätsprofessor und Autor zahlreicher Arbeiten, die Deckenventilatoren wieder zu Ehren brachten, im Rahmen des IUT in Saint-Pierre, wie sehr die Kopplung von Ventilatoren und Klimaanlagen auch bemerkenswerte Vorteile mit sich bringt. Durch den alleinigen Einsatz von Deckenventilatoren wird der Einsatz von Klimaanlagen in der Zwischensaison vermieden.
In der warmen Jahreszeit können Deckenventilatoren in Verbindung mit einer Klimaanlage den Temperatursollwert erhöhen. Auf diese Weise wird der Energieverbrauch der Klimaanlage stark reduziert.
Um einen kleinen Raum von 13 m² zu kühlen, benötigt man mit einem Kühlaggregat etwa 1500 W Leistung. Ein Deckenventilator verbraucht etwa 50 W, also dreißig Mal weniger Leistung und entsprechend weniger Strom.
Givoni: Ein revolutionäres Diagramm
Die Quelle dieses Comebacks des Deckenventilators ist die Arbeit des Architekten Baruch Givoni, der das bioklimatische Diagramm für das Gebäude entwarf.
Aus dem Diagramm, das er sich ausgedacht hat, geht hervor, dass die empfundene thermische Behaglichkeit hauptsächlich von drei Parametern abhängt: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftgeschwindigkeit.
Anstatt die Temperatur durch eine Klimaanlage zu beeinflussen, ist es daher klar, dass eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit dazu führt, dass sich die Bewohner eines Raumes besser fühlen.
Bioklimatisches Diagramm des Gebäudes : Grenzen der thermischen Komfortzone (rosa), der Einflusszone der Lüftung mit 0,5m/s (VV’ orange) und der thermischen Trägheit (MM’ grün), der Einflusszone der Verdunstungskühlung (EC und EC’ grau), der Nicht-Heizungszone durch passives Solar-Design (H und H’ gelb). Quelle: Jean-Louis Izard & Olivier Kaçala
Empirisch konnte sich jeder davon überzeugen. Auch ohne bis ins ägyptische Altertum zurückzugehen, hatten Fächer ihre Aufgabe, das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern, gut erfüllt.
Mit der Arbeit von Givoni wechselt man das Register mit objektiveren Daten, auch wenn man von gefühltem Komfort spricht.
So kann durch eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit die gefühlte Temperatur um bis zu 4 Grad erhöht werden.
Von Übersee bis zum französischen Mutterland
In Frankreich wird das bioklimatische Diagramm von Fachverbänden für nachhaltiges Bauen wie EnvirobatBDM, E dans l’AU oder Envirobat Occitanie mit Hilfe von Vermittlern wie Robert Célaire weiterverbreitet und popularisiert.
Auch andere Akteure wie das Planungsbüro Tribu, das mit dem ICEB (Institut pour la Conception Ecoresponsable du bâti) in Verbindung steht, machen sich diese Errungenschaften zu eigen.
Daraus entstand ein neues, besonders gelungenes und anschauliches Diagramm, das die Ausdehnung der Komfortzone mit der Luftgeschwindigkeit deutlich macht. Bei gleicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit führt das Vorhandensein einer Luftgeschwindigkeit zwischen 0,5 und 1,5 m/s zu einer Verbesserung der gefühlten Temperatur von Personen, die diesem Luftstrom ausgesetzt sind.
Bioklimatisches Diagramm (Tribu Energie / ICEB)
Der Deckenventilator: bald in allen großstädtischen Gebäuden?
Da das thermische Unbehagen im Sommer in Kontinentalfrankreich vor allem seit der Hitzewelle von 2003 ein immer präsenteres Thema ist, hat sich der Staat intensiv mit Deckenventilatoren befasst. So tauchten Deckenventilatoren Ende der 2010er Jahre zum ersten Mal in einer Umweltvorschrift im Rahmen des Energie-Kohlenstoff-Labels auf.
Und nun steht eine echte Revolution bevor, da Luftverbesserer in die neuen Umweltvorschriften für Gebäude, die RE2020, aufgenommen werden. Von nun an wird die Frage nicht mehr lauten “Braucht man Deckenventilatoren?”, sondern eher “Welchen Deckenventilator soll man wählen”?
In der Zone H3/H2D (Mittelmeerbogen) sind Deckenventilatoren im Sommerkomfort unumgänglich, um die Anforderungen der RE2020 zu erfüllen.
Exhale der erste Deckenventilator mit Vortex-Effekt ohne Rotorblätter
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